#CzechWorldSBK: Freitag macht Appetit auf mehr
Marcel Schrötter zeigte an einem wechselhaften Freitag in Most seinen Ehrgeiz und seine Entschlossenheit, das Projekt voranzutreiben. Dennoch hätte er mehr als den siebten Startplatz für das erste Rennen des Wochenendes erreichen können.
Zu Beginn des Wochenendes bei der fünften Station der FIM Supersport World Championship 2025 zeigte sich das Wetter im Nordwesten der Tschechischen Republik von seiner übelsten Seite. Für diese Jahreszeit ungewöhnlich kalte Temperaturen bis in die Mittagsstunden und immer wiederkehrender Regen verdarben eigentlich die Lust auf Motorradrennen.
Marcel Schrötter liess sich die Bedingungen jedoch nicht anmerken. In der ersten Session am Vormittag warteten der Ducati-Pilot und seine Crew von WRP Racing, die ihr Heimrennen im Autodrom Most hat, auf eine Besserung der Situation. Schrötter war einer der ersten, der wenige Minuten vor Ende der Session mit Slicks auf die Strecke ging. Am Ende belegte er den fünften Platz.
Ein kurzer, aber heftiger Regenschauer um die Mittagszeit herum störte die Vorbereitungen auf die wichtige Superpole. Die Jagd nach den Startplätzen begann auf nasser Strecke, auf der sich Schrötter gut zurechtfand und sofort konkurrenzfähige Rundenzeiten fuhr. Etwa zur Halbzeit kehrte der 32-jährige Routinier aus Oberbayern an seine Box zurück, wo er sich Slick-Reifen abholte. Wieder als einer der Ersten mit Slicks auf der Strecke, knallte er in kürzester Zeit eine Serie schneller Rundenzeit auf den tschechischen Asphalt. In der entscheidenden Phase war ihm das Rennglück verwehrt. Der Startplatz in der dritten Reihe deutet dennoch auf eine starke Leistung bei den Rennen in Most hin, das Schrötter auch als sein Heimspiel betrachtet.
Rennen 1 wird am Samstag anders als üblich bereits um 12:35 Uhr gestartet.
#23 Marcel SCHRÖTTER (WRP Racing, Ducati Panigale V2)
Superpole: P7 - 1´39.252 +1.109
«Ich bin froh, dass ich mit einer positiven Nachricht beginnen kann, denn es war ein solider Freitag. Die Bedingungen waren sehr speziell, eigentlich gar nicht meine. Andererseits war klar, dass uns diese Bedingungen ein wenig entgegenkommen würden. Vor allem spielt dabei das Gefühl eine grosse Rolle und man kann auch fahrerisch mehr machen. Ich denke, das habe ich in den wenigen Runden, die ich heute gefahren bin, gezeigt. Entgegen dem ursprünglichen Plan sind wir im freien Training nicht gleich rausgefahren. Bei der gestrigen Streckenbegehung konnte man sehen, dass die Strecke etwas schmutzig war, und als es anfing leicht zu tröpfeln, hat das auch nicht geholfen. Es war offensichtlich, dass die Strecke in keinem guten Zustand war, was durch einige Stürze zu Beginn der Session deutlich wurde. Ausserdem war es nicht wirklich nass. Es stellte sich also die Frage, ob es überhaupt Sinn machte. Andererseits war absehbar, dass das Wetter an diesem Wochenende sehr wechselhaft sein könnte. So gesehen, hätte es nicht geschadet, ein paar Runden zu drehen.»
«Im Nachhinein war es aber die richtige Entscheidung, denn ein Blick auf die Start-Ziel-Gerade kurz vor Schluss zeigte, dass es für Regenreifen viel zu trocken war. Deshalb haben wir uns für Slicks entschieden. Das war definitiv die richtige Entscheidung, denn ich konnte in den wenigen Runden ein gutes Gefühl aufbauen und war auf Anhieb schnell. Kurz vor der Superpole begann es zu regnen, auch wenn nicht für lange. Allerdings trocknete es an einigen Stellen relativ schnell wieder ab. Abgesehen von einem halben Tag beim Wintertest in Portimao war das Motorrad im Regen praktisch neu für mich. Trotzdem kam ich mit den Regenreifen gut zurecht, und es waren wichtige Erkenntnisse und Daten, die wir gesammelt haben, falls es morgen oder am Sonntag nass sein sollte. Danach ergab sich aber schnell die Situation, auf Slicks zu wechseln. In der Box drängte ich auf einen schnellen Wechsel, weil ich sah, dass sich der Himmel wieder verdunkelte. Wir haben das Timing richtig gewählt. Das einzige Problem war, dass ich, als alle schneller wurden, entweder eine gelbe Flagge auf meinen Runden erwischte oder in den Verkehr geriet. Ausgerechnet im zweiten Sektor, wo die trockene Linie sehr schmal war. Überholen war dort nicht möglich, und so war jede Runde ruiniert.»
«Ich musste also alles auf die letzte Runde setzen, in der es wieder zu regnen begann. Vor allem in der Schikane und auch im zweiten und dritten Sektor. Obwohl ich weniger gepusht habe als in den Runden zuvor, konnte ich meine Zeit über die gesamte Runde verbessern. An einigen Stellen musste ich dennoch viel Risiko eingehen. Unter normalen Bedingungen hätte ich dort sicher etwas weniger gepusht. Aber ich war entschlossen, das Beste aus dieser Chance zu machen, und wurde am Ende Siebter. Mit dem Startplatz in der dritten Reihe bin ich zufrieden. Dennoch kommt der Ehrgeiz eines Rennfahrers zum Vorschein, denn ich ärgere mich ein wenig über die Runden, bevor es wieder zu regnen begann, wo ich einfach aufgehalten wurde. Das wäre der Zeitpunkt gewesen, um ein Wörtchen bei der Vergabe um die ersten drei Plätze in der Startaufstellung mitzureden. Zu diesem Zeitpunkt waren wir nur etwa 0,5 Sekunden von der Pole-Position entfernt. Die erste Startreihe wäre eine grosse Genugtuung gewesen. Aber wir nehmen das Positive mit, und das ist der positive Freitag, was die Ergebnisse angeht. Wir geben unser Bestes und ziehen weiter an einem Strang, so wie ich auch alles gebe, denn wir wollen weiterkommen.»
EN: Friday whets the appetite for more
On a changeable Friday in Most, Marcel Schrötter showed his ambition and determination to bring the project forward although, he could have achieved more than seventh place on the grid for the first race of the weekend.
At the start of the weekend at the fifth stop of the FIM Supersport World Championship 2025, the weather in the north-west of the Czech Republic showed its worst side. Unusually cold temperatures for this time of year until midday and recurring rain actually spoiled the desire for motorcycle racing.
However, Marcel Schrötter did not let the conditions get to him. In the first session this morning, the Ducati rider and his crew from WRP Racing, who have their home race at Autodrom Most, stayed in the garage till the situation improved. Schrötter was one of the first to take to the track with slicks a few minutes before the end of the session. In the end, he finished in fifth place.
A brief but heavy downpour around lunchtime disrupted preparations for important Superpole session. The hunt for grid positions got underway on a wet track, on which Schrötter found his feet and immediately set competitive lap times. Around the halfway point, the 32-year-old veteran from Upper Bavaria returned to his pit box, where he picked up slick tyres. Once again one of the first on track with slick tyres, he posted a series of fast lap times on the Czech asphalt in no time at all. In the decisive phase, his racing luck had denied him. The third row starting position nevertheless points to a strong performance at the races in Most, which Schrötter also regards as his home race.
Unlike usual, Race 1 will start at 12:35 on Saturday.
#23 Marcel SCHRÖTTER (WRP Racing, Ducati Panigale V2)
Superpole: P7 - 1´39.252 +1.109
«I am glad I can start on a positive note, because it was a solid Friday. The conditions were very special, not really mine at all. On the other hand, it was clear that these conditions would suit us a little bit. Above all, the feeling for it plays a big role and you can also do more in terms of riding. I think I showed that in the few laps I did today. Contrary to the original plan, we did not go out straight away in free practice. During yesterday's track walk, it was to see that the track was a bit dirty, and when it started to drizzle slightly, what was not a help either. It was obvious that the track was not in good condition, which was made clear by some crashes at the beginning of the session. In addition, it was not really wet. So, the question was whether it made sense at all. On the other hand, it was foreseeable that the weather could be very changeable this weekend. From that point of view, it would not have hurt to do a few laps.»
«In hindsight, however, it was the right decision, because a look at the start-finish straight shortly before the end showed that it was far too dry for rain tyres. That is why we opted for slicks. That was definitely the right decision, because I was able to build up a good feeling in the few laps and was fast straight away. It started to rain shortly before Superpole, although not for long. However, it dried up again relatively quickly at some places. Apart from half a day during a winter test in Portimao, the bike was practically new to me in the rain. Nevertheless, I got on well with the rain tyres and it was important knowledge and data that we collected in case it should be wet tomorrow or on Sunday. After that, however, the situation quickly arose to switch to slicks. In the pits, I pushed for a quick change because I saw that the sky was darkening again. We got the timing right. The only problem was that when everyone was speeding up, I either caught a yellow flag on my laps or got stuck in traffic. In the second sector of all places, where the dry line was very narrow. Overtaking was not possible there, so every lap was ruined.»
«So, I had to bet everything on the last lap, when it started to rain again. Especially in the tight chicane and also in second and third sector. Although I pushed less than in the previous laps, I was able to improve my time over the entire lap. Nevertheless, I had to take a lot of risks at some places. Under normal conditions, I would certainly have pushed a little less there. But I was determined to make the most of this opportunity and ended up seventh. I am happy with my third-row grid position. Nevertheless, the ambition of a racer comes to the fore, because I am a bit annoyed about the laps before it started to rain again, where I was simply held up. That would have been the time to have a say in the top three places on the grid. At that point, we were only about 0.5 seconds away from pole position. The front row of the grid would have been a great satisfaction. But we're taking the positives with us, and that's the positive Friday in terms of results. We'll do our best and continue to pull together, just like I'm doing everything I can, because we want to progress.»
#CzechWorldSBK - WorldSSP Free Practice:
1 Can ÖNCÜ / TUR / Yamaha BLU CRU Evan Bros Team / Yamaha YZF R9 / 1´40.505
2 Lucas MAHIAS / FRA / GMT94-Yamaha / Yamaha YZF R9 / 1´40.983 +0.478
3 Valentin DEBISE / FRA / Renzi Corse / Ducati Panigale V2 / 1´41.093 +0.588
…
5 #23 Marcel SCHRÖTTER / GER / WRP Racing / Ducati Panigale V2 / 1´41.396 +0.891
#CzechWorldSBK - WorldSSP Superpole:
1 Lucas MAHIAS / FRA / GMT94-Yamaha / Yamaha YZF R9 / 1´38.143
2 Can ÖNCÜ / TUR / Yamaha BLU CRU Evan Bros Team / Yamaha YZF R9 / 1´38.733 +0.590
3 Valentin DEBISE / FRA / Renzi Corse / Ducati Panigale V2 / 1´38.809 +0.666
…
7 #23 Marcel SCHRÖTTER / GER / WRP Racing / Ducati Panigale V2 / 1´39.252 +1.109
#CzechWorldSBK - WorldSSP Zeitplan für Samstag, 17. Mai (MESZ):
09:30 - 09:40 Warm Up
12:35 Rennen 1 (19 Runden – 80,028 km)